Es lässt sich nicht leugnen, dass das exzellente “Machinarium” Pate für Boxville gestanden hat. Doch der Debut-Titel des ukrainischen Indie-Entwicklers Triomatica ist mehr als eine uninspirierte Kopie eines hochgelobten Klassikers.
Auffälligstes Merkmal der friedlichen Welt aus Kartonhäusern und seiner Dosenbewohner ist der handgemalte und liebevoll animierte 2D-Zeichentrickstil. Das Point’n Click-Adventure verzichtet zudem gänzlich auf gesprochene oder geschriebene Dialoge. Die Geschichte wird allein durch die Welt und kurze Comic-Stripes, die als Sprechblasen dienen, erzählt.
So stimmig Design und Spielwelt auch sind, bei den Rätseln merkt man, dass es den Entwicklern noch etwas an Erfahrung fehlt. Hier können schnell Frustmomente entstehen, wenn nicht klar ist, wie oder was genau gerade zu tun ist. Und auch die generelle Spielzeit könnten viele als zu kurz empfinden. Doch wer genau aufpasst und auf die kleinen Details in der Geschichte achtet, erkennt schnell, welchen ganz realen Hintergrund Boxville auf spielerische Art verarbeitet. Ein Adventure als Zeitzeuge, und somit einzigartig.
Ich hoffe sehr, dass Boxville für das Team von Triomatica ein Erfolg sein wird, und damit die Chance auf eine baldige Fortsetzung besteht. Es wäre sehr schade, nicht noch mehr von den kleinen, sympathischen Blechdosen und ihrer Welt zu sehen.
Julian, Nerdybunch
Bilder: Triomatica Games