Dass sich alte Geschichten und Erzählungen wunderbar in die Moderne übertragen lassen, ist spätestens seit SHERLOCK bekannt. Mit DRACULA haben die Briten abermals ein klassisches, englisches Werk neu interpretiert und modernisiert. Die dreiteilige Serie kommt in gewohnt hoher BBC-Qualität daher und kann es leicht mit teuren Hollywood-Produktionen aufnehmen. Cast, Kulissen und Kostüme sind hervorragend gewählt und die visuellen Effekte weit über TV-Standard. Vor allem aber punktet die Serie beim Drehbuch und den Dialogen. Kein Wunder, war hier niemand geringerer als Meisterautor Steven Moffat (Dr. Who, Sherlock) am Werk. Selbst wer das Original kennt, wird also so manche Überraschung erleben dürfen.
Besonders hervorheben muss man auch die schauspielerische Leistung von Hauptdarsteller Claes Bang. Nie zuvor war der Fürst der Finsternis derart grausam und animalisch, und gleichzeitig so verletzlich und sehnsüchtig.
DRACULA ist ebenso wie SHERLOCK der Beweis dafür, dass Serienproduktionen auch international höchst erfolgreich sein können, wenn nur die richtigen Leute beteiligt sind und weder Kosten noch Mühen gescheut werden. Schade, dass dies hierzulande scheinbar immer noch schwerfällt…
Erzählerisch starker Horror-Klassiker in modernem Gewand
Julian, Nerdybunch